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Fortpflanzung und Eier der Haie

Die männlichen Haie haben ein Paar Klasper. Das sind umgebildete Teile der Afterflosse. Das Männchen führt bei der Paarung einen der Klasper in die Kloake des Weibchens ein. Das Sperma fließt durch einen Kanal im Klasper zum Eileiter des Weibchens. Der Spermienfluss wird durch Meerwasser unterstützt, das aus muskulösen Säcken im Bauch des Männchens gleichzeitig herausgedrückt wird.

 

Manche Körper der Weibchen sind durch Schnitte und Bisse, die sog. „Liebes-bisse“ gezeichnet. Dies sind Spuren des Balzverhaltens, wobei das Männchen dem Weibchen die Paarungsbereitschaft ankündigt. Außerdem klammert sich das Männchen bei der Paarung durch Verbeißen an das Weibchen an. Das ist möglicherweise der Grund dafür, dass die Weibchen eine viel dickere und zähere Haut haben als die
Männchen.

 

Bis zu einem Jahr lang wird das Sperma nach der Paarung in der Gebärmutter des Weibchens aufbewahrt. Bei Reife der Eier treten sie aus dem
Eierstock und werden zur Gebärmutter geschwemmt, wo das Sperma aufbewahrt wird. Dort werden sie befruchtet, und dann beginnt die Entwicklung eines neuen Hais.

 

Jedes befruchtete Ei wird in einer speziellen Eihülle untergebracht. Die Haie, die Eier ablegen, bringen harte und zähe Eikapseln hervor, in denen sich das Ei geschützt auf dem Meeresgrund weiterentwickeln kann. Die Hai-arten, die das Ei im Mutterleib ausbrüten, haben dünne und durchsichtige Eikapseln. Manche Haiarten können sich während des ganzen Jahres fortpflanzen, während andere für Paarung, Befruchtung und Geburt einen saisonalen Zyklus aufweisen.

 

Zum Schutz der Jungen zeigen die meisten Haiarten Formen der regionalen Trennung sowohl der Geschlechter als auch der Größe. Die Neugeborenen befinden sich dann in Aufzucht-gebieten, getrennt von der erwachsenen Population. Einige Arten unternehmen aufgrund der Fortpflanzung lange Wanderungen. Beispiels-weise nutzen Blauhaie Meeresströmungen aus. Andere Arten sind hingegen auf enge Lebens-räume beschränkt, wie z.B. Schwarzspitzen-Riffhaie.

 

Ovipare Haie
Einige Haie sind ovipar, das heißt sie legen Eier. Zu ihnen gehören die meisten der 92 Arten von Katzenhaien, einige der Ammenhaie und alle acht Arten von Stierkopfhaien. Das Weibchen legt die befruchteten Eier auf dem Meeresgrund ab. Der Embryo ernährt sich aus dem Dottersack und entwickelt sich hier, bis das Junge schlüpfreif ist. Die Entwicklung des Jungen in der Eikapsel dauert mehrere Monate, bei manchen Arten sogar bis zu einem Jahr. Weiterhin ist die Entwicklung auch abhängig von der Wassertemperatur, im kalten Wasser dauert sie länger als im warmen. Die Eikapseln werden von dem Weibchen in Löcher oder Spalten gelegt, wo sie geschützt sind. Meist werden die Eier bei den oviparen Haien paarweise gelegt. Manche Haie legen jährlich bis zu 25 Eier.

 

Vivipare Haie
Die meisten Haiarten sind vivipar, das heißt die Weibchen der meisten Haiarten legen keine Eier, sondern bringen lebende Junge zur Welt. Die viviparen Arten teilen sich in zwei Gruppen auf: bei den einen ernähren sich die Embryonen nur aus dem Dottersack, bei den anderen werden die
Embryonen zusätzlich von der Mutter ernährt. Bei den viviparen Arten sind die Eier von einer Eihaut umgeben und verwahren in separaten Kammern der Gebärmutter (Uterus). Die Wurfgrößen variieren von zwei bis zu mehr als 100 beim Blauhai, wobei die
Schwangerschaft normalerweise neun bis zwölf Monate dauert.

 

Der Entwicklungstrend der Haie ist offenbar zur Viviparie gegangen, da diese die Erzeugung größerer sowie besser geschützter Nachkommenschaft erlaubt. Außerdem gibt es hier keine Einschränkungen bezüglich des Brutplatzes.

 

Kannibalismus im Mutterleib
Bei einigen Arten kommt eine Art von Kannibalismus im Uterus vor, die man „Oophagie“ nennt. Die Eierstöcke dieser Haie enthalten viele Tausende kleine Eier. Die ersten schlüpfenden Embryonen ernähren sich durch Auffressen der nachfolgenden Eier. Beim Sandtiger wird je Uterus-Kammer nur je eine große Eihülle gebildet. Die Embryonen ernähren sich ebenfalls von den erzeugten Eiern, wobei außerdem einer von ihnen die Geschwister angreift und schließlich verzehrt.

Die unterschiedlichen Fortpflanzungsarten der Haie

Katzenhai Ei

Pixabay - Keywitch

Die Eikapsel eines Katzenhais ist mit einer schützenden Hülle am Substrat befestigt. So kann sich der Haiembryo besser entwickeln.

Katzenhai Ei

Pixabay - Keywitch

Bambushai Ei

Photo by David Clode on Unsplash

Die Eikapsel eines Bambushai ist ebenfalls wie beim Katzenhai mit einer schützenden Hülle am Substrat befestigt. So kann sich der Haiembryo besser entwickeln.

Bambushai Ei

Photo by David Clode on Unsplash

Port Jackson Hai Ei

shutterstock - HollyHarry - 1883608501

Die Eikapsel des Port Jackson Stierkopfhais ist spiralförmig gewunden. Das Muttertier benutzt sein Maul als eine Art Schraubenzieher, um die Kapsel in Felsspalten zu befestigen.

Port Jackson Hai Ei

shutterstock - HollyHarry - 1883608501

Hai Eier Zucht

Unsplash

Aufzucht von Hai Eiern um den Bestand zu sichern.

Hai Eier Zucht

Unsplash

Gebärmutter

Unsplash

Die Gebärmutter eines trächtigen Hais ist unterteilt in drei Kammern. Wenn der Dottersack aufgebraucht ist, verwandelt er sich in eine Plazenta, die sich dann an die Gebärmutterwand heftet.

Gebärmutter

Unsplash

Baby Hai

Benjamin Nocke

Nach ca. 10 Monaten schlüpfen Haie. Dann ist der Hai ca. 25 cm gross. Durch seine Farbe ist der Hai sehr gut getarnt vor grossen Fischen. Das Bild zeigt einen Schwarzspitzen-Riffhai.

Baby Hai

Benjamin Nocke